Das Leitbild der Michael Bauer Schule

Woher wir kommen

Die Michael Bauer Schule entstammt einer Gründungsinitiative von Lehrern der Waldorfschule Uhlandshöhe mit dem Ansinnen, Kindern, die Schwierigkeiten haben in großen Gruppen zu lernen, bessere Förderung in kleinen Klassen zukommen zu lassen. Bei Gründung unseres Schulvereins 1969 wurde zuerst der Name „Christopherus‐Schule“ gewählt, kurz darauf aber in „Michael Bauer Schule“ geändert. Unser Namenspatron Michael Bauer (1871 – 1929) war – wie berichtet wird – ein begnadeter Volksschullehrer und Dichter. Er wirkte intensiv an der Entwicklung der ersten Waldorfschulen mit.1972 wurde die junge Schule auf Drängen von Eltern um den Regelklassenzug erweitert.

Wie wir uns konstituieren

Wir verstehen die Michael Bauer Schule als einen sozialen Lebensraum. Die Grundlage hierfür ist die vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Schülern, Eltern und allen Mitarbeitern. Die Schule wird im Verein mit den Eltern selbst verwaltet. Ein solidarischer Umgang mit Finanzen ist unser gemeinschaftliches Anliegen. Elternbeiträge werden im persönlichen Gespräch ermittelt. Die Qualität der Kommunikation über alle Belange des Schullebens beständig zu verbessern und Impulse der schulischen Entwicklung ins öffentliche Leben zu tragen, betrachten wir als unseren Auftrag.

Was uns leitet

Ehrfurcht vor dem Leben und den Schöpfungskräften führen uns zu der Einsicht, dass jeder Mensch einzigartig ist. Diese Einzigartigkeit gilt es, unabhängig von sozialer und kultureller Herkunft, zu erkennen, zu würdigen und zu entwickeln. Auf dem Weg, diesen Anspruch zu erfüllen, bedürfen wir sicher höherer Kräfte, wie sie Michael Bauer in einem seiner Gedichte zum Ausdruck bringt:O Gott, an Liebe mach mich überreich, dass ich dem Brunnen an dem Wege gleich! Dass mir das Geben so von Herzen geht,als wie dem Brunnen, der am Wege steht!Und dass ich jedem geb’, ob bös, ob gut,wie es der Brunnen an dem Wege tut. Den Überfluss der Liebe gib in mich ‐ O Gott, das bitt’ ich dich!

Worauf wir vertrauen

Rudolf Steiner hat in seiner Menschenkunde Gesetzmäßigkeiten der Entwicklung herausgearbeitet. Den daraus folgenden pädagogischen Erkenntnissen vertrauen wir. In stetem Bemühen um deren zeitgemäße Umsetzung gestalten wir unser pädagogisches Handeln aus der Begegnung mit dem Kind. Jeder Unterricht ermöglicht einen schöpferisch‐künstlerischen Prozess zwischen den Erziehern und Schülern. Eigenverantwortung, Selbsterziehung und persönliche Weiterbildung des Kollegiums bilden die Grundlage dafür. Sinnes‐ und Bewegungsschulung sowie handwerklich‐künstlerische Tätigkeiten fördern die leiblichen und seelisch‐geistigen Fähigkeiten in besonderem Maße und sind fester Bestandteil des Unterrichts. Die rhythmische Ausgestaltung des Tages‐ und Jahreslaufes, sowie eine freilassende christliche Ausrichtung sind konzeptionell veranlagt und schaffen Orientierung und Verlässlichkeit.

Wohin wir zielen

Den Willen zu stärken, das Fühlen zu beleben, und mit wachsenden Begriffen Zusammenhänge erkennen zu lernen, sind wesentliche Erziehungsziele. Jedem uns anvertrauten jungen Menschen möchten wir eine positive Beziehung zu sich und der Welt eröffnen, damit er seinen ureigenen Lebensimpuls in der Gesellschaft entdecken und ergreifen kann.

Kollegium und Eltern der Michael Bauer Schule Stuttgart, Ostern 2010